Medizinische Informationen

Hier finden Sie interessante Themen aus dem Gebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe…

Artikel zu George Nicolas Papanicolaou

Artikel zur Gebärmutterhals-Krebsvorsorge zusätzlich zur regelmäßigen Pap-Abstrich-Kontrolle

 

Gynäkologie

Der sogenannte „Krebsabstrich“
(Papanicolaou-Abstrich, von Medizinern kurz „Pap-Abstrich“ genannt)

Es erscheint mir sinnvoll und wichtig, einige erklärende Worte zu dem für Frauen und ihre Gesundheit so bedeutenden Thema des im Volksmund sogenannten „Krebsabstrich“ zu finden.
Der Name „Krebsabstrich“ ist vielleicht eine nicht ganz glückliche Bezeichnung, weil ja in den allermeisten Fällen damit kein Krebs festgestellt wird, sondern damit nur die Möglichkeit besteht, Gebärmutterhalskrebs, aber noch viel wichtiger seine Vorstadien beziehungsweise Zellveränderungen, die noch kein Krebs sind, sich aber langsam zu Krebszellen entwickeln können, rechtzeitig festzustellen. Die Bezeichnung hat sich aber eingebürgert und wird wahrscheinlich nicht so schnell wegzubringen sein.

Der Abstrich wurde nach einem griechischen Mediziner namens George Papanicolaou (1883-1962) benannt, der 1942 eine Spezialfärbemethode für die durch den Abstrich gewonnenen Zellen entwickelte, mit welcher eine genaue Beurteilung unter dem Mikroskop hinsichtlich Veränderungen gegenüber der Norm möglich wurde.

Dieser Mann wurde dadurch so berühmt, dass er sogar auf der griechischen 10.000 Drachmen-Banknote abgebildet wurde, die im Rahmen der Euroumstellung durch die Euro-Banknoten ersetzt wurde. Deshalb ist sie hier für Interessierte verewigt.

Die Drachme

Seither entwickelte sich daraus eine Routineuntersuchung, die halbjährlich durchgeführt werden sollte, um Veränderungen möglichst schon im Anfangsstadium zu entdecken, um den Behandlungsaufwand oder die eventuell notwendige Operation für die Frau möglichst klein zu halten. Selbst wenn in ganz wenigen Fällen in der Folge eine größere Operation nötig sein sollte, sind die Langzeitergebnisse bei Früherkennung und entsprechender Therapie deutlich besser.

Unauffälliger Abstrich

Unauffälliger Abstrich (PAP II)

Auffälliger Abstrich

Auffälliger Abstrich (PAP IV)

Die Untersuchung zur Gewinnung des Abstriches erfolgt auf dem gynäkologischen Stuhl, wobei der in die Scheide reichende Anteil des Gebärmutterhalses, an dem sich auch der äußere Muttermund befindet, mit entsprechenden Instrumenten „eingestellt“, das heißt von außen sichtbar gemacht wird. Diese Instrumente sind aus abgerundetem Stahl und haben die Aufgabe, die Scheide einige Zentimeter aufzuspreizen, damit der am oberen Scheidenende gelegenen Muttermund gesehen werden kann. Sie haben entweder die Form eines „Entenschnabels“, der nach dem Einführen in geschlossenem Zustand etwas geöffnet wird, oder bestehen aus zwei spatelförmigen Teilen die unabhängig voneinander justiert werden können. Diese Instrumente können in einem Wärmeschrank vorgewärmt werden, sodaß ein unangenehmer Kältereiz wegfällt. Außerdem kann bei trockener Scheide ein Gleitgel verwendet werden. Die Untersuchung ist damit bei entsprechend vorsichtigem und einfühlsamem Vorgehen völlig schmerzfrei, wenn die untersuchte Frau auch weiß, was geschieht und sich entsprechend entspannen kann.

Es wird dann mit einem Stäbchen mit einer kleinen länglichen Bürste am Ende oder einem Wattestäbchen in der Gegend des äußeren Muttermundes und des Gebärmutterhalskanals die Oberfläche abgestreift, wobei Zellen an den Stäbchen haften bleiben, die dann auf ein Glasplättchen aufgebracht und mit einem Spray fixiert werden.

Die Färbung und die Beurteilung wird in einem zytologischen Labor durchgeführt.
Manchmal kann es nach dem Abstrich zu einer minimalen Blutung kommen, die aber normalerweise innerhalb kurzer Zeit vorbei ist. Dies zu wissen ist deshalb wichtig, weil sie häufig erst zu Hause bemerkt wird und dann zu unnötiger Beunruhigung führen kann.

Durch die Kenntnis der Sinnhaftigkeit und das Verständnis des Ablaufs einer Untersuchung können oft irrationale Ängste genommen oder zumindest gemildert werden.
Weiters ist es von großer Bedeutung für jede einzelne Frau, wenn mit einer sehr einfachen und billigen Untersuchung durch rechtzeitige Erkennung einer Veränderung oft schwerwiegende Folgen sehr abgeschwächt oder ganz verhindert werden können.

Im besten und glücklicherweise häufigsten Fall wird festgestellt, daß die Zellen im Abstrich in Ordnung sind. Um aber die wenigen Fälle von Veränderungen herauszufinden, ist die regelmäßige halbjährliche Abstrichabnahme bei möglichst allen Frauen notwendig.

Link: www.50plus.at

 

Harninkontinenz

Die weibliche Harninkontinenz (unwillkürlicher Harnverlust) ist ein zwar weit verbreitetes, aber viel zu oft tabuisiertes (aus Schamhaftigkeit selbst Ärzt(inn)en verschwiegenes) Problem. In vielen Fällen kann durch relativ einfache, aber wirksame konservative Maßnahmen wie Medikamente und/oder richtig und konsequent durchgeführte Übungen eine deutliche Besserung, wenn nicht sogar Behebung des Problems erreicht werden. Man unterscheidet zwischen der sogenannten Stressinkontinenz (Harnverlust bei körperlicher Aktivität wie Lachen, Husten, Niesen, Sport und dgl.), der Dranginkontinenz (zu häufiger, zu früher, oft unerträglicher Harndrang – Grund kann natürlich auch nur eine vorübergehende Infektion oder Erkältung sein, aber es können auch andere Ursachen vorliegen) und Mischformen der beiden Inkontinenzarten. Darüber hinaus gibt es weitere Spezialformen der Inkontinenz, z.B. durch neurologische Ursachen, die aber im Vergleich zu den anderen Formen eher selten sind.
Natürlich ist manchmal, besonders bei anatomischen Veränderungen wie beispielsweise einer Senkung der Scheide und/oder der Gebärmutter (beispielsweise nach einer oder mehreren Geburten oder einer allgemeinen Bindegewebsschwäche) auch eine Operation zur Besserung unumgänglich. Eine solche Operation (es gibt mehrere verschiedene Arten von sogenannten Inkontinenzoperationen bzw. Operationen zur Behebung einer Senkung) wird normalerweise nach vorheriger urodynamischer Abklärung, die im Spital im Rahmen einer Spezialambulanz gemacht werden kann, durchgeführt. Dabei kann, oft nach entsprechender Vorbehandlung, die jeweils für das spezielle Problem geeignetste Operation herausgefunden werden. Manchmal stellt sich bei der urodynamischen Abklärung allerdings auch heraus, dass eine Operation nicht sinnvoll wäre und einer anderen Therapie der Vorzug zu geben ist.

 

Geburtshilfe

Einige Tips für stillende Mütter:

Wie man z.B. mit einfachen Hausmitteln geringfügige Probleme in den Griff bekommen kann beziehungsweise das Auftreten von Problemen verhindern kann

Stilltee (für die Mutter)

Aus der Mischung von 10 dag Kümmel, 10 dag Anis, 10 dag Fenchel, 5 dag Majoran und 5 dag Dille eine jeweils gerade benötigte Menge an Tee zubereiten und ca. 1,5 Liter davon über den Tag gleichmäßig verteilt davon trinken.

Milchfördernder Tee

Mischung von 2 Teilen Anissamen, 4 Teilen Fenchelsamen, 5 Teilen Isländische Moosflechte, 2 Teilen Käsepappel, 3 Teilen Kümmelsamen, 1 Teil Dillsamen. Davon 2 Teelöffel in 250 ml (¼ Liter) kochendes Wasser geben, 15 min. ziehen und auskühlen lassen. Früh und abends je eine Tasse davon bei angenehmer Temperatur trinken.
Sollte das Kind an häufigen, schmerzhaften Blähungen leiden, gibt es für Säuglinge/Kleinkinder fertige Fencheltees und Kamillentees in Granulatform zu kaufen, die dieses Problem oft deutlich bessern. Falls ein gestilltes Kind solche zusätzlich angebotene Tees jedoch verweigern sollte, kann auch über den Weg der Muttermilch geholfen werden, indem die Mutter selbst Kümmel- oder Fencheltee trinkt. Solche Tees kann man auch leicht selbst zubereiten.

Kümmeltee

Ein gestrichener Esslöffel Kümmel in 500 ml (1/2 Liter) Wasser ca. 10 min. kochen, durch ein Sieb abgießen, abkühlen lassen und bei angenehmer Temperatur trinken.

Kümmelteemischung

Aus einer Mischung von Kümmel, Anis und Fenchel zu gleichen Teilen einen Esslöffel in 500 ml (1/2 Liter) Wasser ca. 10 min. kochen, durch ein Sieb abgießen, abkühlen lassen und bei angenehmer Temperatur trinken.

Weiters kann die Ernährung der stillenden Mütter sehr zur Vermeidung von Stillproblemen und Blähungen des gestillten Kindes beitragen. Zahlreiche Stillkochbücher dazu sind am Buchmarkt erhältlich.

Bei empfindlichen oder wunden Brustwarzen, sowie Flach- oder Hohlwarzen helfen neben anderen Therapien Brusthütchen, Brustwarzenformer und Brustwarzenschutzhütchen in verschiedenen Größen aus transparentem, flexiblem und geschmacksneutralem Silikon, die im Handel erhältlich sind.

 


 

Bitte beachten Sie, dass hier nur unverbindliche Vorschläge für kleinere und meistens relativ harmlose Probleme genannt werden können, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben und deren Verwendung auf eigene Verantwortung erfolgt, wobei vor allem vor der Zubereitung und Anwendung etwaige bekannte Allergien und Unverträglichkeiten beachtet werden sollten. Allergien und Unverträglichkeiten können allerdings klarerweise auch plötzlich und unvermutet auftreten, wenn vorher nichts bekannt war. In solchen Fällen ist es ratsam, umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ebenso ist die Einholung ärztlichen Rates sinnvoll, wenn der gewünschte Erfolg nicht oder nur unzureichend eintritt, da dann möglicherweise nicht die vorerst vermutete Ursache für die Beschwerden vorliegen könnte. Diese Zeilen sind nur als umfassende Information gedacht und sollen nicht verunsichern. In den allermeisten Fällen sind die genannten Vorschläge gute und bewährte Methoden, die ausgezeichnet vertragen werden und gut helfen.